Ihnen ist der Bobtail oder besser Old English Sheepdog (OES) aufgefallen und er kommt in Ihre engere Wahl für den Welpenkauf? Dann können sie nachfolgend einiges über diese Rasse erfahren.

 

  

Der OES ist, wie schon der Name sagt, eine alte englische Rasse. Bobtail bedeutet "Stummelschwanz". Im 18. Jahrhundert war es üblich, Hunden den Schwanz zu kupieren (bobbed), um die Hundesteuer zu sparen. Diese Steuer galt nicht für arbeitende Hunde. Seit 1998 ist das kupieren in vielen Ländern Europas erfreulicher Weise verboten. 

 

Über die genaue Herkunft ist wenig bekannt und wenn man danach sucht, findet man nur Vermutungen. Verbreitet ist die Auffassung, dass in ihm wahrscheinlich der russische Owczarka, der Puli, der Kommondor und der Bearded Collie vorhanden sind. Eine Verwandtschaft zu Herdenschutzhunden kann aber vermutet werden.

 

Der Bobtail wirkt durch seine zottige, reiche Behaarung größer und massiger als er ist. Das und sein bärenhafter Gang machen ihn zu einer auffälligen Erscheinung.

 

Hündinnen haben ein Schultermaß von bis zu 56 cm und wiegen 30-35 kg, Rüden sind ca. 61-64 cm groß und können 40-45 kg wiegen. Beim OES ist der ursprüngliche Typus besser erhalten geblieben als bei vielen anderen Hirtenhunden.

 

Aufgrund der Aufgaben, für welche die Rasse gezüchtet wurde, ist es für den OES zwingend, ruhig, friedlich und vertrauenswürdig zu sein. Als ehemaliger Herdenschutzhund bewacht der OES alles ihm Anvertraute, ist aber viel umgänglicher als die Mehrzahl der Herdenschutzhunde. Als ehemaliger Arbeitshund braucht er Beschäftigung, nicht nur körperliche sondern auch geistige. Er ist intelligent und lernfreudig, ungerechte Strafe vergisst er so schnell nicht. Seine Erziehung sollte konsequent, aber nicht hart sein. Seine Menschen sollten auch einmal alle Fünfe gerade sein lassen können, denn man sollte nicht erwarten, dass er alles sofort und unbedingt befolgt. Eine Hundeschule ist immer von Vorteil, nicht nur für den Bobtail, denn wenn man ihn im ersten Lebensjahr richtig erzieht, ihm zeigt wohin er gehört, dann hat man sein gesamtes Hundeleben einen treuen, liebevollen, geduldigen, ruhigen und wundervollen Familienhund.

 


Er baut zu seinem Herren eine starke Bindung auf, sucht immer seine Nähe und geht mit ihm durch Dick und Dünn. Souverän begleitet er die Familie durch den Alltag, im Urlaub und ist unerschütterlich. Durch seine wohltemperierte Art, ist er im Haus ruhig und man merkt ihn kaum. Draußen beim Spiel, am Fahrrad, beim Joggen oder auf dem Hundeplatz ist er temperamentvoll und nicht so leicht müde zu bekommen.

 

Wesensfest nimmt er den Hundefreund gleich bei der ersten Begegnung für sich ein. Dieser herzerwärmende, verträumte, treue Blick aus großen Augen lässt jeden dahin schmelzen. Durch seine starke Bindung an seine Familie ist er für eine Zwingerhaltung völlig ungeeignet! Seine Neigung alles Schwächere zu beschützen ist ihm angeboren. Fremden gegenüber zeigt er sich meist zurückhaltend und bestimmt seine Freunde gerne selbst.

Das wahrscheinlich einmalige Merkmal der Rasse ist ihr Bellen. Es wird beschrieben, es solle den Klang eines am Boden fallenden Teekessels haben. Genügend tief und laut genug, um in Abwesenheit des Schäfers oder Besitzers vor jeder Gefahr oder jedem Feind zu warnen. Er gehört jedenfalls nicht zu den Kläffern, sondern setzt seine Stimme meist nur bei dringendem Bedarf ein.

 

Wer sich einen Bobtail anschaffen möchte, sollte sich über die Vor- und Nachteile im Klaren sein. Immerhin bekommt man ein Familienmitglied für die nächsten 12-14 Jahre, aber dafür viel Freude, Glück und wenn man braucht auch Trost. Er ist sehr feinfühlig und beobachtet seine geliebten Menschen genau. Wenn es dem geliebten Menschen nicht gut geht merkt er es sofort, legt den Kopf auf den Schoß oder die Pfote auf`s Knie und schaut einen mit den großen, seelenvollen Augen an, um Herrchen oder Frauchen mitzuteilen: „Ich bin für dich da, ich hör dir zu.“ Nicht umsonst werden Bobtails als Therapiehunde eingesetzt. Kurzum, man bekommt einen treuen, wunderbaren Freund, den man viele Jahre begleiten darf.

 

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